Verein

Die Geschichte des BZV Konolfingen

Am 16. März 1914 trafen sich 25 Imker in der Wirtschaft Rutschi und bereits eine Woche später fand die Gründer-Versammlung des Bienenzüchtervereins Konolfingen und Umgebung statt. So wurde der Wunsch der Imker nach einem eigenen Verein Wirklichkeit. Im ersten Jahr stiessen weitere Mitglieder zum neuen Verein, so dass er Ende Jahr bereits 64 Mitglieder zählte. Da 1914 mehrere Imker keinen Zucker für die Herbstfütterung kaufen konnten, entschloss man sich, in der Zuckerfabrik Aarberg gemeinsam eine Tonne Zucker zu kaufen. Damit war auch gleich die Zuckerkommission ins Leben gerufen worden, die sich jedoch dreissig Jahre später wieder auflöste. Zusammen mit dem Bienenzüchterverein Worb wurde 1915 im Kohlmoos im Toppwald eine Belegstation erstellt. 1939 musste für ein geeignetes Volk für die Belegstation der stolze Preis von 150 Franken bezahlt werden. Kurz nach dem 50-jährigen Jubiläum wurde die Belegstation jedoch wieder aufgegeben. Schon 1916 wurde eine Vermittlungsstelle für Königinnen und Schwärme geschaffen.

1918 wurde der erste Königinnenzuchtkurs durchgeführt. Zuchtkurse sind bis heute ein fester Bestandteil des Jahresprogramms. Das Züchten von qualitativ hochstehenden Königinnen für die Vereinsmitglieder hilft, im ganzen Vereinsgebiet die heimische Landrasse (Mellifera-Mellifera) zu erhalten. Gemäss früheren Aufzeichnungen, wurden die engagierten Imker mit einigen Rekordhonigernten belohnt. Zum Beispiel 1918 mit durchschnittlich 30 kg Honig pro Bienenvolk. Obwohl die Honigernte nicht an erster Stelle eines Imkers steht, freuen wir uns doch immer wieder an schönen Honigerträgen.

Das Wichtigste ist die Gesundheit der Bienen Ab 1943 war die Milbenkrankheit „Tracheen“, die auch im Vereinsgebiet auftrat, zu behandeln. 1961 wurde in einem Stand erstmals die bösartige Faulbrut festgestellt. Im Jahr 1980 trat erstmals die Varroamilbe in Erscheinung und breitete sich schnell und flächendeckend in der ganzen Schweiz aus. Die chemischen Bekämpfungsmittel erwiesen sich nach einigen Jahren als wirkungslos, weil die Varroamilben resistent wurden. Danach kam die Behandlung mit Ameisensäure auf. So mancher Imker hat anfangs nach den empfohlenen Stossbehandlungen seine Königinnen verloren. Unterdessen haben wir dank Erfahrung, neuen Hilfsmitteln und guter Hygiene die Varroa einigermassen unter Kontrolle. In den vergangenen Jahren hat uns die Sauerbrut sehr zu Schaffen gemacht.

An der ausserordentlichen Hauptversammlung im April 1971 wurde über einen Meilenstein entschieden. Es bot sich die Gelegenheit für 2600 Franken ein Bienenhaus in Trimstein zu kaufen. Dieser Kauf wurde einstimmig gutgeheissen und so wurde das Bienenhaus ins Höfli nach Konolfingen transportiert, wo es auch heute noch als Lehrbienenstand dient. Seither wurden dort viele Grund- und Zuchtkurse durchgeführt. 2006 wurde der Lehrbienenstand vollumfänglich renoviert.

Die Grundkurse helfen, neue und vor allem junge Mitglieder für den Verein zu gewinnen. An den regelmässigen Diskussionsabenden werden bestimmte Themen eingehend behandelt. Der Erfahrungsaustausch ist wichtig, damit Fehler reduziert und neue Empfehlungen zügig umgesetzt werden. 2014 feierte der Bienenzüchterverein Konolfingen und Umgebung sein 100-jähriges Bestehen. Die Mitglieder mit ihren Frauen und Männern, Delegationen der Nachbarvereine und Behörden feierten im Kirchgemeindehaus Konolfingen ein würdiges Jubiläum. Besonders stolz konnte die Festschrift 1914-2014 präsentiert werden. Der Verein wurde während über 100 Jahren vorbildlich geführt. Gemeinsam wurden Probleme angegangen und immer wieder gute und nachhaltige Lösungen gefunden.